Der Malort - ist ein Raum ausgekleidet mit Wänden, auf denen gemalt wird. In diesem Raum gibt es weder positive noch negative Bewertungen über den einzelnen Menschen und das was er malt. Es ist ein Ort mit klaren Strukturen und Regeln, was die Voraussetzung dafür ist, sich frei von jedem Anspruch zu entfalten. Im Malort wird mit Materialien von höchster Qualität gearbeitet. Dies alles macht den Malort kostbar und lebensnotwendig für den Menschen als Ausgleich zu dem was er in der Schule, seinem Berufsleben, Familie und Gesellschaft erlebt.
Malen nach Arno Stern ist ein von Menschen erlebtes Spiel, das keinen Fremden mit einbezieht. Es kann von einem Geschäftsmann, einem Kind, einer behinderten Person, einem Künstler, einem Doktor, einer älteren Person gleichzeitig gemeinsam erlebt werden. Das Malspiel im Malort ist keine Therapie, sondern es fördert Fähigkeiten, die zur Entfaltung und Stärkung der Persönlichkeit führen. Der Maldiener dient den malenden Menschen zu. Er hilft ihnen in allen praktischen Dingen, so dass jeder ungehindert seine Malspur auf das Blatt bringen kann.
Das Malen im Malort erfüllt nicht den Zweck etwas zu kommunizieren, so wie es die Kunst in unserer Gesellschaft heutzutage tut. Im Malort wird nicht über das gemalte gesprochen, die Bilder werden nicht ausgestellt, die Bilder werden nicht mit nach Hause genommen.
... spielt im wahren Sinne
... empfindet Freude am eigenen Ausdruck
... empfindet Vertrauen im eigenen Ausdruck
... stellt sich nie in Frage
... ist im Beisein der Anderen
... erlebt ein friedliches und respektvolles soziales Miteinander
... erlebt den wertschätzenden Umgang mit Materialien – nichts wird verschwendet
... erlernt eine praktische Fertigkeit
Arno Stern geht davon aus, dass ein Mensch der regelmäßig den Malort besucht das im Malort erlebte auf andere Lebenssituationen wie z.B. die Schule oder das Berufsleben überträgt und somit eine Verbesserung seiner Lebensqualität stattfindet.
Der Malort von Arno Stern in Paris